Gemeinde HERBESTHAL
Herbesthal gehörte als Ortschaft vor 1816 der Hochbank Baelen des Herzogtums Limburg an. Anschließend wurde diese Preußen zugeordnet, bevor sie dann 1830 an Belgien einverleibt wurde.
Herbesthal wurde durch den Bau des preußischen Grenzbahnhofes bekannt und erlebte in einigen Jahrzehnten einen enormen Aufschwung. Die Postverwaltung siedelte aus den Räumlichkeiten des Hotels Herren in den Bahnhof um. 1902 wurde ein neues Postgebäude im Renaissance Stil neben dem Bahnhof errichtet. Ein Zollamt, mehrere Zollagenturen, Transportunternehmer, Kolonialwarengeschäfte,... ließen sich hier nieder. Ein Gaswerk wurde zwecks Versorgung des Bahnhofes, der vielen Eisenbahnhäusern und der Straßenbeleuchtung errichtet. Eine Schule mit 2 Klassen wurde 1881 ins Leben gerufen und das Gemeindehaus1888 erbaut.
1901 wurde nach den Plänen des Aachener Architekten Busch das Gotteshaus im Neugotischen Stil errichtet, der Hauptaltar wurde von dem Bildhauer Wachtendonck entworfen und angefertigt. Herbesthal wurde dann 1903 zur Kapellengemeinde und 1912 zur Pfarrgemeinde Marie Heimsuchung erhoben. Fast zeitgleich erhielt die protestantische Gemeinschaft ihren Betsaal auf der Neutralstraße.
Mit der Verlegung des Bahnhofs nach Welkenraedt (1965) ging diese Glanzzeit zu Ende. Die Überreste des prächtigen Bahnhofes mit dem berüchtigten Fürstenzimmer, seinem Restaurant und den 3 Wartesälen fielen 1983 den Spitzhacken und den Baumaschinen zum Opfer.
In den letzten Jahrzehnten wurden seitens der Gemeindeverwaltung enorme Anstrengungen unternommen um dieses Defizit wieder wett zu machen: Wiedereröffnung des Spielkasinos (nur für kurze Zeit), Bau einer Mehrzweckhalle, Unterstützung der örtlichen Vereine, Gründung eines Verkehrsvereins, … Zu Beginn der neunziger Jahre wurde die Planung zur Aufwertung des Ortskerns und der Schulwegsicherung in Angriff genommen. Im Jahre 2000 wurde dieses Projekt fertiggestellt und eingeweiht.